Drucktasten Stellwerk

 

WSSB

 

In der DDR begann etwa 1955 die Firma WSSB mit der Herstellung von standardisierten Relaisstellwerken, die als Gleisbildstellwerke bezeichnet zum Einsatz kamen.

  


 



Bauformen für die DR:

 

Stellwerke nach dem Fahrstraßenprinzip: GS I DR seit 1955
GS II DR seit 1958
Stellwerke nach dem Spurplanprinzip: GS II Sp 64 b seit 1969
GS III Sp 68 (später auch GS III 8030) seit 1974
Ablaufstellwerk: GS II A68

 


 

 

GS I DR

 

  • Bedienen von Start- und Zieltaste 
  • Durch das Bedienen der Signaltaste und der Signalfahrttaste "Sf" wird die Fahrstraße festgelegt und das Signal gelangt in die Fahrtstellung.
  • Die Bedienung erfolgt ausschließlich durch Zugtasten
  • Rangierfahrstraßen sind in der Regel nicht vorhanden
  • Fahrstraßeneinspeicherung sind bei dieser Bauform noch nicht vorhanden
  • Besitzt keine automatische Weichenlaufkette, Weichen müssen manuell gestellt werden
  • Einzelstellung der Weichen durch Ziehen der Weichentasten (keine Weichengruppentaste "Wg" vorhanden)
  • Diese Bauform ist das erste standardisierte Gleisbildstellwerke für die DR
  • Charakteristisch für die Bauform sind die großen Relais der Bauform I
  • Größere Anzahl von Bedienungsschritten

 

Stellwerk in Betrieb: Leuna Werke Nord

Bild 1 Ein typisches Stellwerk für die Bauform GS I DR in Leuna Werke Nord

 


 

 

GS II DR



  • Bedienen von Start- und Zieltaste
  • Besitzt Rangierfahrstraßen
  • Automatisches Einlaufen der Weichen (Weichenlaufkette)
  • Bei umschalten der Weichen erlischt der Weichenschenkel und es leuchtet nur noch ein roter Melder
  • Fahrstraßeneinspeicherung
  • Einrichtung von Hilfsfahrstraßen
  • Einrichtung der Signalstellbereitschaft in Zusammenhang mit der Annäherungsschaltung
  • Bedient wird das Stellwerk in der Regel durch Zugtasten, wobei in neueren Stellwerken und Nachbauten auch Drucktasten anzutreffen sind
  • Die Relais sind zwar funktionell zusammmengefaßt, bilden aber noch keine Spurplangruppen
  • Die Relaisanlage befindet sich dann meistens in Relaiscontainern
  • Die Verbindung erfolgt durch freie Verdrahtung, die einzelnen Relais sind aber in Messerleisten steckbar
  • Mit der Bauform GS II wurde ein gewisser Standard hinsichtlich der Bedienung und Ausrüstung der Stellwerke erreicht
  • Für Bahnhofsumbauten und Erweiterungen wird die Bauform GS II DR auch heute noch eingesetzt

 

Stellwerk in Betrieb: Schkopau

 

Dieses Hl-Signal wird in Schkopau von einen GS II DR gesteuert.

Bild 1

 


 

 

GS II Sp64b

 

  • Bedienen von Start- und Zieltaste
  • Besitzt Rangierfahrstraßen nur in größeren Anlagen
  • Automatisches Einlaufen der Weichen (Weichenlaufkette)
  • Einspeicherungsmöglichkeiten für Zug- und Rangierfahrstraßen
  • Einrichtung von Hilfsfahrstraßen
  • Erstmalige Anwendung einer technischen Hilfssperre (Bedienungsausschaltung für Weichen und Hauptsignale)
  • Es kommen nur Drucktasten zur Anwendung
  • Erkennbar ist diese Bauform (gegenüber GS II DR) auch an der etwas anderen Ausleuchtung der Rangiersignale
  • Die Bezeichnung der Gruppentasten erfolgt hier entsprechend der Funktionsgruppe (Beispiele: "Br" - Blocktaste: Rückblock, "Cr" - Zentrale Funktion: Fahrstraßenrücknahmetaste)
  • Die Relaisgruppen werden mit Programmsteckern für den jeweiligen Anwendungsfall programmiert und durch steckbare Spurkabel miteinander verbunden

 

Stellwerk in Betrieb: Berlin Biesdorfer Kreuz

 


 

 

GS III Sp68/GS III 8030

 

  • Bedienen von Start- und Zieltaste
  • Besitzt Rangierfahrstraßen
  • Einrichtung von Rangierwendefahrten (Rangierstraße der Gegenrichtung läuft selbsttätig nach Freifahren der entsprechenden Gleisabschnitte/Weichen ein)
  • Automatisches Einlaufen der Weichen (Weichenlaufkette)
  • Einspeicherungsmöglichkeiten für Zug- und Rangierfahrstraßen
  • Einrichtung von Hilfsfahrstraßen
  • Benutzung von Relais der Bauform III
  • Diese Bauform kann auf großen Bahnhöfen mit Stellwerken älterer Techniken zusammenwirken
  • Ebenfalls können mehrere Bedienbezirke eingerichtet werden, die auch funktionell voneinander abgegrenzt sind
  • Die Ausleuchtungszustände sowie die Tastenbezeichnung stimmen mit der Bauform GS II Sp64 weitgehend überein

 

Stellwerk in Betrieb: Berlin Baumschulenweg

 


 

 

GS II A68

 

  • Das GS II A68 ist ein reines Ablaufstellwerk
  • Der Stellwerkstyp verwendet das Laufspeichersystem
  • Die Laufzielaufträge und die Ablaufnummern werden in den Fünffachspeicher unter Verwendung eines Lochbandes eingespeichert
  • Das Stellwerk verfügt ebenfalls über Einrichtungen zur automatischen Falschläufermeldung
  • Steuert die Gleisbremsen






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